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Strukturiert statt improvisiert: 3 wirksame Methoden, aufrichtig Wertschätzung zu zeigen

Alle wissen um die große Bedeutung, kaum jemand geht hier allerdings methodisch vor: die Mitarbeiter:innen richtig wertschätzen. Dabei gilt Wertschätzung längst als entscheidender Faktor, damit Mitarbeitende sich dazugehörig fühlen und erfolgreich arbeiten.

 

»Ja, klar. Mache ich doch. Ich sag´ schon öfter etwas Anerkennendes zu meinen Leuten.« Wirklich? Wie oft? Wissen Sie, wie viel Wertschätzung und Anerkennung Sie tatsächlich Ihren einzelnen Teammitgliedern zukommen lassen? Und Ihr Team untereinander? Wie sieht es mit gegenseitiger Wertschätzung aus? Im Folgenden 3 Methoden für Sie und Ihr Team:

 

1. Sich selbst erst einmal wertschätzen

Zuerst sollten Sie sich selbst wertschätzen – bevor Sie anderen Anerkennung zuteil kommen lassen. Wenn Ihnen wenige Punkte zu sich selbst einfallen: Gehen Sie auf eine vertraute Person aus Ihrem Arbeitsumfeld zu und fragen diese: Was schätzt Du an mir? Welche Eigenschaften im Besonderen? Wie helfen Dir diese Eigenschaften, gute Arbeitsergebnisse zu erzielen? Gibt es bestimmte Situationen, an die Du Dich erinnerst, in denen Du mich als besonders hilfreich erlebt hast? Und weisen Sie auch Ihr Team darauf hin, sich zunächst selbst wertzuschätzen.

 

2. Die Teammitglieder verteilen wechselseitig positives Feedback

Durch regelmäßige positive Rückmeldungen wird wertschätzendes Verhalten eingeübt und dies stärkt den Team-Zusammenhalt. Bilden Sie Zweier-Teams: Zuerst nennt eine Person Eigenschaften und Stärken, die sie bei ihrem Gegenüber schätzt. Danach ist die andere Person dran. Lassen Sie nach circa zehn Minuten neue Gesprächs-Tandems bilden.

 

Eine weitere Möglichkeit: die Wertschätzungs-Rückschau. Sie besprechen ein abgeschlossenes Projekt mit Ihrem Team. Jetzt fokussieren Sie sich ausschließlich darauf, Positives zu beleuchten. Wahrscheinlich ist auch bei diesem Projekt nicht alles glatt gelaufen. Doch Sie und Ihr Team versuchen, auch bei kritischen Punkten Wertvolles für zukünftige Aufgaben herauszustellen. Beispielsweise: Es sind einige Fehler passiert. Wie haben uns diese – aus heutiger Sicht – vorangebracht? Wann waren wir gut im Umgang mit Fehlern? Was waren dafür Erfolgsfaktoren? Welche »Besonderheiten« und »Ticks« gab es in der Teamarbeit? Hatten diese auch positive Auswirkungen auf den Projektfortschritt?

 

3. Wertschätzende Post-its schreiben

Positives Feedback geben die meisten wohl gerne. Nur: Einen günstigen Moment dafür abzupassen und dann auch die richtigen Worte zu wählen, fällt oftmals schwer. Eine wesentliche Erleichterung ist daher der Einsatz von Post-its. An einem Whiteboard oder am Kanban-Board (Tool, mit dem sich Aufgaben visualisieren lassen) wird eine extra Rubrik »Wertschätzung« ergänzt. Ihre Teammitglieder und Sie können nun Post-its mit wertschätzenden Äußerungen anheften.

 

Oder Sie etablieren eine eigene Tafel –  ein Kudos-Board. Vorgehen: Digital oder analog werden alle im Team mit einem Foto dargestellt. Das Team erstellt Kudos, das sind Karteikarten mit positiven Aussagen, zum Beispiel: »Superstar; hat das Projekt entscheidend vorangebracht«. Eine Übersicht ausdrücklich zu »Wertschätzung« kann die Denkweise weg von Fehler- und Problemkultur hin zum Positiven verschieben. Regelmäßig erstellen Ihre Mitarbeitenden und Sie solche Kudos und platzieren diese Botschaften neben die Team-Fotos.

 

Wertschätzung auf diese Weise methodisch anzugehen ist sicherlich gewöhnungsbedürftig. Denken Sie vor allem an die regelmäßige Anwendung. Viel Erfolg!

 

eigene Texterstellung, Quelle: Tanja Föhr: Methodisch wertschätzen, in: managerSeminare, Heft 285, Dez. 2021, S. 52–58  

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