Wissenschaftler & Studenten

Das Lektorat einer wissenschaftlichen Arbeit

Hausarbeiten, Studienarbeiten, Seminararbeiten, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Examensarbeiten, Dissertationen: Wie schriftliche Leistungen auch bezeichnet werden und wie unterschiedlich sie auch sind, ein gewissenhaftes Lektorat ist empfehlenswert. 

 

Fast geschafft!

Du hast eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben; das ist schon einmal eine tolle Leistung. Doch das Lektorat wartet nun auf Dich. Wie das am besten gelingt, erfährst Du hier.

 


Das Wichtigste zuerst: Die inhaltliche Qualitätskontrolle

Das Lektorat einer wissenschaftlichen Arbeit beginnt mit der inhaltlichen Kontrolle. Der Prüfer erwartet, dass Du einen strukturierten Überblick (Einleitung), einen umfassenden Einblick (Hauptteil) und einen stringenten Ausblick (Schlussbetrachtung) präsentierst. Biete dem Gutachter also einen tollen Helikopter- und keinen Blindflug!

 

Gliederung und Aufbau der Arbeit

Als Erstes prüfst Du die Gliederung / das Inhaltsverzeichnis Deiner Arbeit. Sind die Kapitel und Unterkapitel logisch aufgebaut? Das bedeutet: Ist für den Leser eine sinnvolle Struktur erkennbar? Deine inhaltlichen Ausführungen und Deine Argumentation im Hauptteil hängen entscheidend davon ab. Kontrolliere daher dies noch einmal ausführlich.

 

Einleitung und Ziel der Arbeit

Schau Dir auch die Einleitung intensiv an: Hast Du das Ziel der Arbeit exakt beschrieben? Das heißt, was (Thema, Forschungsfrage, These) soll wie (Forschungsmethode) warum (Erkenntnisgewinn) erreicht werden? Hast Du vor allem Deine Fragestellung / These klar und verständlich formuliert? Wird deutlich, mit welcher wissenschaftlichen Methode gearbeitet wird? Wird der Leser in Deiner Einleitung sicher zum Thema geleitet? Überprüfe, ob in der Einleitung ein Überblick zu den Kapiteln und Unterkapiteln vorliegt. Versuche Dich in den Gutachter Deines Werkes hineinzuversetzen: Könnte ein Außenstehender Deine einleitende Beschreibung gut nachvollziehen? Was sind Deine Hauptthemen, was sind Deine Unterthemen? Diese gehören in Haupt- beziehungsweise Unterkapitel. Wichtig ist außerdem, die Definitionen und Erklärungen der (Fach-)Begriffe zu prüfen. Hast Du alle relevanten Begriffe genau definiert? In einer wissenschaftlichen Arbeit ist es entscheidend, hier äußerst exakt zu arbeiten. Beispielsweise könnte der Titel einer Masterarbeit lauten: Die Bedeutung von Social Media in Non-Profit-Organisationen. Hier wäre zu erläutern, was genau mit Bedeutung, Social Media und Non-Profit-Organisationen gemeint ist. Was verstehst Du in Deiner ganz speziellen Arbeit darunter und warum?

 

Kontrolle des Hauptteils

Die wichtigste Frage zur Kontrolle des Hauptteils: Ist das Thema beim Lesen immer präsent? Das bedeutet, wird der Gutachter Deiner Arbeit Dein Thema immer „vor Augen“ haben? Alle Ausführungen sollten das Thema betreffen, näher erläutern und eingrenzen. Sicherlich darf es den ein oder anderen Exkurs geben, doch diese sollten sich in Grenzen halten und nicht ausufern. Dein Prüfer wird sehr akribisch darauf achten, dass Du alles inhaltlich-fachlich getan hast, um Deine Fragestellung zu beantworten. Abschweifungen, die das Thema nicht voranbringen, solltest Du identifizieren und entsprechend umschreiben oder streichen. Wird im Hauptteil das eingehalten, was Du in Deiner Einleitung versprochen hast? Hast Du die Theorien ausführlich genug geprüft und die Konzepte untersucht? Hast Du die Forschungsmethoden – bezogen auf den Untersuchungsgegenstand – angewandt? Ist Dein Hauptteil logisch strukturiert in Kapitel, Unterkapitel, Abschnitte und Absätze? Der Gutachter sollte sich leicht zurechtfinden und immer wissen, wo er sich inhaltlich gerade befindet. Das inhaltliche Lektorat bedeutet vor allem: Hast Du das Thema „getroffen“? Stimmen die Fakten, stimmen Deine Schlussfolgerungen?

 

Schlussbetrachtung und Zusammenfassung

Im Schlussteil werden das Ergebnis (Fazit, Resümee, Ausblick) und die Zusammenfassung überprüft. Hier gilt es zu kontrollieren, ob Du die Frage in der Einleitung beantworten, Deine These bestätigen oder widerlegen konntest. Ganz wichtig: Die Einleitung und der Schlussteil werden vom Gutachter sehr intensiv geprüft, daher sollte dies sehr gut aufeinander abgestimmt sein. Was ist das Ergebnis? Und insgesamt, ob Du das Ziel Deiner wissenschaftlichen Arbeit erreicht hast.  

 

Sprachliche Prüfung und redaktionelle Bearbeitung

Dein Prüfer freut sich sicherlich, wenn der Text prägnant formuliert und leicht zu lesen ist. Beim Lektorat solltest Du auf klar verständliche Sätze und gute Ausdrucksweise achten. Bloß keine ellenlangen Sätze oder Schachtelsätze, die der Leser nur schwer nachvollziehen kann. Deine Arbeit sollte sich flüssig lesen lassen und den wissenschaftlichen Stil Deines Lehrstuhls berücksichtigen. Fremdwörter und Fachausdrücke sind zu erläutern beziehungsweise beachte hierzu die Richtlinien Deines Lehrstuhls. Grundsätzlich gilt: lieber klar und deutlich als zu viel Fachchinesisch. Hast Du auch an Übersichten und Abbildungen gedacht? Denn Bilder werden besser memoriert und erschließen Inhalte auf einen Blick.  

 

Formale Kontrolle und Korrekturen

Sind alle Vorgaben Deines Lehrstuhls berücksichtigt? Hast Du alle Stellen im Text, die Du aus fremden Quellen übernommen hast, gekennzeichnet? Beim Zitieren solltest Du sehr sorgfältig sein. Handelt es sich um ein direktes oder indirektes Zitat? Ist dies eindeutig in Deiner Arbeit erkennbar? Prüfe alle Verzeichnisse: Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Abkürzungsverzeichnis, Stichwortverzeichnis. Ist hier alles korrekt, also richtige Zuordnung Seitenzahlen im Verzeichnis und im Fließtext, stimmen die Beschriftungen, sind diese einheitlich? Schau Dir auch den Seitenumfang an, Seitenrand, Schriftart und -größe, Zeilenabstand und alle weiteren Lehrstuhlinformationen (Kriterien für die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit). Das Lektorat beinhaltet diese formale Prüfung, die absolut gewissenhaft von Dir durchgeführt werden sollte. Weiterhin von hoher Bedeutung ist auch die Prüfung hinsichtlich Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik. Unterschätze dies nicht: Fehler in diesem Bereich können sich negativ auf Deine Beurteilung auswirken, auch wenn Du inhaltlich eine Spitzenarbeit abgeliefert hast.

 

Du siehst: Das Lektorat einer wissenschaftlichen Arbeit ist umfassend, doch es lohnt sich.

Viel Erfolg und eine hervorragende Note!

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